Philosophie und Kunst ist was Kohle bringt

Angeregt durch Renate Schönigs Kommentar zu „Congo“, dem wahren Zeichenkünstler fiel mir mein alter Artikel im „Kritischen Netzwerk“ wieder ein, den ich leicht überarbeitet wiedergebe.

Die Philosophie stand in früheren Zeiten meistens über den Dingen und den Verdingten. Der Zeitgeist, der ihn zwar inspirierte, war jedoch nicht wirklich wichtig für den wahren Philosophen. Zeitgeist ist immer im Jetzt. Viele der bisherigen Denker hatten die Gabe, sich aus diesem auszuklinken. Sie hatten nicht nur überlegt, sie waren dem Zeitgeist überlegen. Nur wer bedingungslos mit Abstand über der Sache steht, kann sie erkennen. Das macht ihre zeitlose Faszination aus mit ihrem Nachwirken.

Im Gegensatz zu den heutigen Lautsprechern, allen voran der Sloterdijk, der ohne den Zeitgeist, der Mode und der verkommenen Moral nicht überlebensfähig wäre, lediglich parasitenhaft die Hirne des kleinen Arschlochs (As), (s. DAS UNTIER  500 Mio. Untiere überleben ) des eingebildeten Ausgebildeten,  mit seinen Aussonderung besetzet und geistige Verunreinigung verursacht. Er braucht den Fan, den Fanatiker, der ihn als Sektenprediger gleichend hysterisch bewundert. Daß er nur die Vorgaben der Elite, dem ausgesonderten Abschaum, in die Hirne der bereits mit Perfid© gewaschenen Mitmenschen implantiert, interessiert ihn nicht. Neben seinem primitiven Ego, das er kitzelt oder für Geld kitzeln läßt, hat es für ihn noch einen positiven Haupteffekt. Es bringt Geld ins Haus. Dazu ist ihm keine noch so verbogene Wortschwallerei, die er Philosophie nennt, zu peinlich.
Ohne die Medien, die ihn ehrfürchtig unterwürfig als Großen unserer Zeit feiern, wäre er allenfalls der verwirrte Sonderling von nebenan. Einen Aufsatz im Deutschunterricht mit seinen verdrehten Worthülsen hätte mir eine fünf eingefahren.

Das kleine A- wird inzwischen von Richard David Precht mit ‚wie viele bin ich und wenn überhaupt‘, oder so ähnlich, philosophisch bedient. Die Werbung hat auch bereits die Philosophie übernommen. Ich bin doch nicht blöd, also kaufe ich. Die Kreditkarte ist das heutige Abiturzeugnis.

Das A+ muß sich natürlich von solchen Hilfsphilosophen abheben und klemmt sich folgerichtig an solche Gurus wie Sloterdijk:

„Alles spricht dafür, daß dasselbe Publikum auch auf extremen Reichtum wie auf Transzendenz antworten wird. Die Zukunft des Kunstsystems läßt sich darum leicht vorhersagen: Es liegt in seiner Fusion mit dem größten Vermögen. Es verspricht diesem eine glanzvolle exhibitionistische Zukunft und sich selbst den Übergang in die Dimension des Fürstlichen.“ (aus seiner Botschaft „Du mußt dein Leben ändern“)

Noch Fragen, liebes Publikum? Na, wenn diese überwältigende Erkenntnis nicht ausreicht um mein Leben neu zu gestalten, ist mir nicht mehr zu helfen. Vielleicht sollte ich es dann doch mal mit Precht probieren. Oder mit mir selbst. Lieber nicht. Das könnte fürchterlich werden.

Ein Sloterdijk repräsentiert nur noch den schrillen, unsinnigen Worthülsendrescher und die sog. Kunst im ZKM Karlsruhe. Die verrede Sprache setzt sich in der bildenden Kunst fort und wird ins absurde geführt. Dort muß er sich wohlfühlen. Eine schrägere ‚Kunstakademie‘ wird er wohl weltweit nicht finden, in der er sich als Chef austoben kann. Joseph Beuys bekäme dort nicht einmal eine Anstellung als Zeichenstift. Der SchlotterDick kann nur noch durch seinen verbalen Sondermüll existieren, den jeder halbwegs nicht Verirrte so schnell wie möglich am anderen Ausgang, also rektal ausdrücken würde.

Durfte ich doch noch  im Zeichenunterricht Fontanes Birnbaum in Federzeichnungen übersetzen, die die Spannung zwischen dem Natürlichen, dem Bedingungslosen, das einfach ist und dem kleinkarierten erbärmlichen Verhalten des kleinen As ausdrückten und mir einen Einser einfahren.

Heute müßte ich dafür im G8- Kunstunterricht, der sich das ZKM zum Vorbild nimmt, (wo gipfelt das nur?) bunte Farbbeutel an die Wand klatschen, in der Hoffnung, daß sie sich dort platzend künstlerisch ausdrücken. Am besten in der Farbe Rot, wenn ich Fontane interpretieren möchte. Blut kommt dort auch irgendwie vor. Noch besser, ich werfe einen weißen Farbbeutel hinterher. Rot für Blut, Mord und Krieg, sowie weiß für Frieden, harmonisch einer Bombenexplosion ähnelnd, schwerkraftmäßig triefend ineinanderfließend. Somit ist mir ein Brückenschlag zwischen Kunst und Neusprech gelungen. Krieg und Frieden als nicht zu trennendes ganzheitlich harmonisches Lebenskonzept. Ein gelungener Wurf, den SchlotterDick nicht besser fabulieren könnte.

Eine Videoinstallation toppte noch eine Fotoausstellung, die an eine Bildstörung im Testbild des frühen Fernsehzeitalters erinnert. Hätte ich nicht sämtliche verhunzte unter- und überbelichtete, verwackelte und versehentlich auf den Auslöser drückend die Bordsteinkante aufgenommenen Bilder weggeworfen und sie wahllos an die Wand im ZKM gepappt, wäre ich sicher ein anerkanntes A++ in der Kunstszene.

Ich kann mich an ein Experiment erinnern, wo ein Affe mit Pinsel ausgestattet, die Wand verschmieren durfte. Er wurde darauf dressiert. Nach getaner Arbeit hat er den Pinsel fortgeschmissen, sich die Haare gerauft, und sich mit Lauten, die verständlicher waren als das Geschwätz von SchlotterDick, beschämt von Dannen gemacht.

Auf einer Vernissage mit Prof. Lüpertz, der eine Laudatio für sein „Meisterwerk“ (s. fokgendes Bild) und einen vom ZKM begnadeten Schmierfink (solche Namen merke ich mir nicht) abdrückte, stand ich vor einer drei qm großen Wandschmiererei und mußte lautstark einen Witz abdrücken:

„Stehen zwei Buben im ZKM vor diesem Bild. Der eine meinte, hauen schnell ab, sonst glaubt der Wärter wir haben die Wand verschmiert und verprügelt uns.“

kostet nur 7.000,00 €

Als ich mich noch weiter zu dieser Kunst äußerte, gab mir seine Fan-Gemeinde zu verstehen, daß sie auf Proleten wie mich verzichten können.

Die Kunst liegt nicht in diesem Werk selbst, sondern in der Unverfrorenheit des Künstlers, diese als solche zu definieren, war meine Antwort. Noch mehr bin ich verwundert über die Gäste die nicht sofort das Weite bei dieser Affenpräsentation gesucht haben.
Das war zufiel für den Professor. Seine Glatze lief dunkelrot an – vermutlich vor Wut .
Habe mir vor dem Abschied noch einen halben Meter Mettwürstchen und eine Brezel geschnappt und am nächsten Morgen meine Mitgliedschaft im ZKM gekündigt.

Mir wurde erst danach bewußt welchen Einfluß die Kunst und Philosophie auf das kleine Arschloch hat. Ganz übel wird mir bei Conschitta Wurst und Kerstin Ott – die uns als große Künstler eingehämmert werden.
Dazu das nächste Mal mehr. Seht euch genau dieses Video an, dann müßtet ihr eigentlich selbst darauf kommen. https://zkm.de/media/video/eine-einfuehrung-in-das-zkm-zentrum-fuer-kunst-und-medientechnologie

7 Kommentare zu „Philosophie und Kunst ist was Kohle bringt

  1. Mir fällt dazu Friedrich Hechelmann ein. Ein unermüdlicher Handwerker (in Wien gelernt) und mE großer zeitgenössischer Künstler (allerdings auch vom Pomp des Katholizismus beeinflußt), lange um seinen verstorbenen Ehemann trauernd und sein Gesamtkunstwerk (vielseitig bis Illustration, Film, Autor, Design) pflegend. Weniger in Deutschland bekannt.
    Hat sich als Mann ohne Familie seinen Platz geschaffen. .
    „Kunst kommt von KÖNNEN. Käme es von Wollen, müßte es Wulst oder Wunst heißen.“

    Gefällt 1 Person

  2. „Benutzt und gesteuert – Künstler im Netz der CIA

    Der amerikanische Geheimdienst CIA finanzierte nach dem Zweiten Weltkrieg enorme Summen, um hochrangige europaeische Kuenstler und Schriftsteller zu manipulieren. Die Dokumentation weist nach, dass die Einflussnahme des CIA bis in die Redaktionen westdeutscher Verlage und Sendeanstalten reichte und dass prominente Kuenstler wie der spaetere Nobelpreistraeger Heinrich Boell unwissentlich fuer den amerikanischen Geheimdienst taetig waren. Mehrere hundert Millionen Dollar investierte der US-Auslandsgeheimdienst, um in einer der groessten Nachkriegsoperationen ein weltweites Kulturnetz zu knuepfen.

    Zentrum der CIA-Aktivitaeten war der „Kongress fuer kulturelle Freiheit“ — eine Organisation mit Sitz in Paris unter vollstaendiger Kontrolle der dort taetigen US-Agenten. Nationale Zweigorganisationen unterhielt der „Kongress“ in saemtlichen Staaten Westeuropas. Und die Pariser Zentrale finanzierte in grossem Stil „Kongress“-Zeitschriften fuer den Einsatz in Afrika, Lateinamerika und den arabischen Laendern. Ziel war der Kampf fuer amerikanische Werte in Bildender Kunst, Literatur und Musik. Insbesondere sozialkritische Intellektuelle und Kuenstler aus dem linken Lager waren fuer den „Kongress“ von Interesse.

    Mit geheimdienstlichen Mitteln sollten sie marxistischen Einfluessen entzogen und fuer den Einsatz an der US-Kulturfront bereitgemacht werden. Als franzoesische Plattform der Einflussnahme diente die Zeitschrift „Preuves“ unter dem Soziologen Raymond Aron. In Deutschland sammelte der „Kongress“ seine ahnungslosen Kulturtraeger im Umkreis des Blattes „Der Monat“. Die Finanzierung uebernahm ab etwa 1958 die CIA. Zu den Mitarbeitern gehoerten die wichtigsten Vertreter des westdeutschen Journalismus und der Verlagswelt.

    Neben Stuetzpunkten in Westberlin, Muenchen und Frankfurt am Main verfuegte der „Kongress“ ueber eine Niederlassung in Koeln mit hochrangigen Beziehungen, die in die Redaktionen saemtlicher grosser Fernsehanstalten und Printmedien reichten. Unter anderem wurde auch um Heinrich Boell geworben — mit Erfolg, wie die Dokumente bestaetigen.

    Der spaetere Nobelpreistraeger arbeitete dem „Kongress“ und seinen Organisationen ueber mindestens zehn Jahre zu — ohne die Hintergruende zu kennen, wie Guenter Grass, eine andere Zielperson der CIA, vermutet. Nicht nur auf Boell und Grass hatte es der „Kongress“ abgesehen. Die erste Riege deutscher Literaten, bildender Kuenstler, Musiker und Kunstkritiker stand im Fadenkreuz der CIA und stellte sich, meist unwissentlich, zur Verfuegung.

    „Benutzt und gesteuert — Kuenstler im Netz der CIA“ folgt den Spuren der geheimdienstlichen Kulturarbeit anhand zahlreicher Dokumente, die in US-Archiven lagern und ueber die damaligen Arbeitszentren in der Bundesrepublik Auskunft geben. Die Dokumentation entstand nach dreijaehriger Recherchearbeit, die Anlass zur Neubewertung der Kulturszene im Nachkriegseuropa gibt.“

    Like

Was fällt Dir dazu ein?

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..