Randnotizen

Asoziale Marktwirtschaft kann man vom Berliner Senat lernen. Oder besser und verständlicher genannt: Marktkonforme Demokratie! „Die Wortverbindung marktkonforme Demokratie steht für eine höchst unzulässige Relativierung des Prinzips, demzufolge Demokratie eine absolute Norm ist, die mit dem Anspruch von Konformität mit welcher Instanz auch immer unvereinbar ist. Sie geht zurück auf ein Statement Angela Merkels, wonach Wege zu finden seien, ›wie die parlamentarische Mitbestimmung so gestaltet wird, dass sie trotzdem auch marktkonform ist.‹ Auch wenn die Wortverbindung gegenwärtig meist kritisch verwendet wird, steht sie doch für eine bedenkliche Entwicklung der politischen Kultur.“ (Unwort des Jahres 2011)

2004 hat der Berliner Senat die Gemeinnützige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft GSW mit einem Bestand von 65.000 Wohnungen an ein internationales Konsortium zum Preis von 405 Millionen Euro verramscht um ein paar Peanuts in die marode Staatskasse zu bekommen. Immerhin erzielte man nach zähen Verhandlungen den stolzen Preis von 6.230 € / Wohnung. Die durchschnittliche Wohnungsgröße beträgt 68 qm. Macht ~ 92 € / qm Wohnfläche.
Danach ging’s richtig bergauf mit den Mietpreisen und bergrunter mit der Bauwerkserhaltung, so daß man nach 17 Jahren Renovierungsstau durchaus von Schrottimmobilien sprechen kann. Unzählige Beschwerden von Mietern sind im Netz zu finden.  (s. auch: Wikipedia)

Seit Jahren ist das Geschrei der Linksgrünen über diese Zustände, die sie selbst geschaffen haben groß. Enteignung der Investoren soll das Dilemma heilen. Wie Enteignung geht, haben diese marktkonforme Demokraten gerade bewiesen.  

https://www.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/immo-hammer-in-berlin-senat-kauft-tausende-wohnungen-77703694.bild.html

Sie bejubeln sich gegenseitig kurz vor der Wahl selbst über diesen knallharten Deal. Die Deutsche Wohnen sieht diesen Verkauf als Ergebnis fairer und konstruktiver Verhandlungen. Mir drehts den Magen um vor so viel Unverfrorenheit.  

Verkauf als Ergebnis fairer und konstruktiver Verhandlungen
Der Verkauf der Wohnungen wurde mit der Ankündigung eines partnerschaftlichen Zusammenschlusses mit der Vonovia am 24. Mai 2021 angekündigt und ist Teil des von den Unternehmen und dem Senat vorgestellten „Zukunfts- und Sozialpakts Wohnen“ für Berlin. In diesem Zusammenhang sind dem Land Berlin von Deutsche Wohnen und Vonovia insgesamt rund 20.000 Wohnungen zum Kauf angeboten worden. Für rund 14.750 Wohn- und 450 Gewerbeeinheiten wurde eine Einigung erzielt.
Bei den Beständen, welche die drei Landesgesellschaften von der Deutsche Wohnen erwerben, handelt es sich zu 19 Prozent um geförderten Wohnraum aus den Baujahren 1950 bis 1999. Die Einheiten sind über das Berliner Stadtgebiet verteilt und in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf (81 Einheiten), Friedrichshain-Kreuzberg (1.600), Lichtenberg (956), Marzahn-Hellersdorf (1.271), Mitte (224), Reinickendorf (1.073), Spandau (3.399), Steglitz-Zehlendorf (1.270) und Tempelhof-Schöneberg (1.028) angesiedelt.

Der Kaufpreis beträgt rund 1,65 Mrd. Euro bzw. 2.185 Euro pro Quadratmeter und berücksichtigt den jeweiligen Zustand der Wohnungen.

Michael Zahn: „Die Verhandlungen waren geprägt von einem konstruktiven und wertschätzenden Umgang miteinander. Einmal mehr hat sich gezeigt, was man erreichen kann, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen – Wohnungswirtschaft, Politik und Verwaltung. Ich bin überzeugt, dass wir auch alle anderen Herausforderungen gemeinsam besser bewältigen können.“
Mit dem Verkauf leistet die Deutsche Wohnen einen Beitrag zur vom Land Berlin angestrebten Erweiterung des landeseigenen Bestands von gesellschaftspolitisch besonders relevanten Wohnquartieren in Berlin, bleibt jedoch mit auch künftig über 100.000 Wohnungen in Berlin ein relevanter und sozial verantwortlich agierender Teil der Stadtgesellschaft.

Übler könnte nicht einmal der Gehörnte das Volk verarschen.

2004 zahlte die Deutsche Wohnen 6.230 € / Wohnung

2021 kaufte der Berliner Senat diese inzwischen weiter heruntergekommenen Wohnungen zum durchschnittlichen Preis von ~ 148.000 € zurück.

Kein Aufschrei in den großen Medien. So geht marktkonforme Demokratie. Das Onlineportal für Entscheider im öffentlichen Bereich begrüßt diesen Deal. Ein Gewinn von 2.500 % + die Mietabzocke in 17 Jahren.

Das kleine Arschloch kann nur von diesen Entscheidern lernen, wie man Kohle zieht. „BUY 1 get 0“

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WArum sind die noch nicht gegen Klimawandel geimpft?
Aller Laster Anfang ist die Klimawende
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